Bis zum 75. Lebensjahr erkrankt eine von 13 Frauen in Österreich an Brustkrebs.
2011 wurde bei 5.434 Frauen in Österreich Brustkrebs neu festgestellt.
Brustkrebs macht etwa 30% aller Krebserkrankungen der Frau aus und ist damit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jedes Jahr sind auch etwa 50 Männer mit dieser Diagnose konfrontiert.
In den vergangenen 10 Jahren ging die Häufigkeit an Neuerkrankungen um ca. 4% zurück. In diesem Zeitraum reduzierte sich auch der Anteil der erkrankten Patientinnen, die an den Folgen der Krebserkrankung verstarben um 21%.
Knapp die Hälfte der neu erkannten Erkrankungen befinden sich in einem loklaisierten, sprich nicht metastasierten und somit potentiell heilbaren Tumorstadium. Durch die Brustkrebsvorsorge wurde 2011 bei 668 Frauen Brustkrebs bereits in einem frühen Vorstadium (sog. Carcinoma in situ) festgestellt. Dieser positive Trend zeigt eine steigende Tendenz.
Die Zunahme von sehr frühen Tumorstadien, die Verschiebung des Erkrankungsrisikos hin zu jüngeren Altersgruppen und bessere Überlebensaussichten gehen mit zunehmender Vorsorge, vermehrter Früherkennung und besserer Therapie einher.
Typische Erkennungszeichen des Brustkrebses sind Veränderungen der Brust, am häufigsten tastbare Knoten. Aber auch einseitiges Einziehen der Brustwarze oder eine ungewöhnliche Stelle mit „Orangenhaut“ könne Warnzeichen sein.
Häufig erfolgt die Erstdiagnose eines verdächtigen Knoten durch Selbst-Abtastung. Brustkrebs in frühen Stadien verursacht in der Regel keine Schmerzen und das Wohlbefinden betroffener PatientInnen ist meist unbeeinträchtigt.
Zu den für die Diagnose nötigen Untersuchungen gehören Mammographie, im Zweifel auch MRT – Mammographie,Ultraschall von Brust und Lymphknoten, und die gezielte Biopsie. Zusätzliche Informationen über eine evtl. Ausbreitung im Körper geben z.B. Computertomographie des Lungen – und Bauchbereiches, sowie eine nuklearmedizinische Untersuchung der Knochen (Skelettszinthigraphie).
Die Empfehlung bezüglich einer Behandlung hängt von einer Reihe von Faktoren ab (z.B. Tumorstadium, Hormonstatus, ..) und wird individuell für jede einzelne Patientin durch ein Gremium aus Fachärzten unterschiedlicher Disziplinen (z.B. Gynäkologie/Chirurgie, Strahlentherapie, Innere Medizin, Pathologie, Radiologie,..) erörtert und dann gemeinsam mit den jeweils Betroffenen festgelegt. Solche Gremien werden Tumorboards genannt.
Wirksame Behandlungsverfahren sind Operation, Bestrahlung, Hormontherapie, Chemotherapie und der Einsatz weiterer gezielter Medikamente (sogenannte „biologicals“).
Je früher der Brustkrebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen.
An erster Stelle steht die Brust erhaltende Operation in Kombination mit einer anschließenden Bestrahlung. Die Operation von Lymphknoten in der Achselhöhle wird heute mit Hilfe der
Wächterlymphknoten-Technik so schonend wie möglich durchgeführt.
Ziele der ergänzenden medikamentösen Behandlung sind die Verkleinerung des Tumors und die Vermeidung eines Rückfalls. Die Entscheidung über die Behandlung und die Auswahl der Medikamente richtet sich nach dem Tumorstadium, den Befunden der Pathologie bezüglich der Empfindlichkeit des Tumorgewebes auf eine Hormonentzugsbehandlung, bzw. des Ansprechens auf eine Herceptin – Gabe.
Liegen Fernmetastasen vor, liegt das Ziel der Behandlung im Bereich der Linderung von Beschwerden und einer möglichst langen Lebenserwartung bei möglichst guter Lebensqualität. Eine Heilung selbst ist nur in wenigen Fällen umsetzbar. Die Behandlung erfolgt meist über Medikamente. Je nach Notwendigkeit wird auch bestrahlt (Strahlentherapie, Nuklearmedizin) oder in einigen Situationen operiert bzw. radiofrequenzabladiert (Chirurgie/Interventionelle Radiologie), um den Erhalt der Lebensqualität zu sichern.
Ist die Behandlung vorüber, beginnt die Phase der Nachbetreuung. Durch regelmäßige Untersuchungen sollen vermeintliche Rückfälle früh erkannt und behandelt werden, um die Chance auf Heilung zu sichern. Zusätzlich dient die Nachsorge der Erkennung und Behandlung therapiebedingter Beschwerden. Diese Beschwerden können sowohl körperlich als auch seelischer Natur sein.
Eine umfassendere Zusammenfassung wichtiger Informationen zum Thema Brustkrebs wurde von Experten in Kooperation mit der deutschen Krebshilfe erstellt. Die Broschüre aus der „blauen Reihe“ finden Sie unter dem unten angeführten link.
Ihr,
OA Dr. David Kuczer
BRUSTKREBS
Prostatakrebs Entscheidungshilfe: Operation – Bestrahlung – Active surveillance
Dabei bietet jeder Weg seine eigenen Vor - und Nachteile.
So ist die aktive Überwachung in frühen Tumorstadien bzw. bei höherem Lebensalter frei von Nebenwirkungen, benötigt aber eine gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient.
Gemäß einiger Studien sind die Unterschiede im 10 Jahres Überleben und der Metastasierungsrate zwischen Operation (RPE..radikale Prostatektomie) und der Überwachung (WAWA..watchfull waiting) insbesondere bei gering aggressiven frühen Tumorstadien nicht sehr groß. [GW Chodak, et al 1994; Bill-Axelson,et al 2008 ]
Heutzutage empfiehlt sich bei Prostatakrebs aber ein aktiveres Vorgehen als das watchful waiting ("Warten bis etwas passiert"), indem man genauer und engmaschiger kontrolliert ("active surveillance").
Da im Schnitt etwa alle 3 Monate Kontrollen erforderlich sind, sind viele Betroffene kurz vor jeder Prostatakrebs - Untersuchung erheblichem Stress ausgesetzt.
Oft stellt man in einem Zeitraum von etwa 2 Jahren ein Voranschreiten des Prostatakrebses fest. Dann steht die Frage nach einer geeigneten Behandlung im Raum, durch deren Hilfe man sich bis ins hohe Alter Tumorfreiheit und eine möglichst gute Lebensqualität sichern soll.
Hierbei stehen insbesondere Operation und Bestrahlung im Vordergrund.
Da beide Methoden in Bezug auf das Heilungsergebnis (zB 5 Jahres Überlebensrate) ebenbürtig sind, richtet sich das Augenmerk insbesondere auf die Frage der Verträglichkeit der Behandlung.
Während bei der Operation eher mögliche Impotenz und Inkontinenz im Vordergrund stehen, sind es bei der Bestrahlung von Prostatakrebs eher entzündliche Veränderungen an Enddarm (z.B. Durchfall über einige Wochen) und Blase (gehäuftes Urinieren) oder Vernarbungen an der Harnröhre (vor allem bei Bestrahlung nach Operation).
Die Mortalitätsrate der Operation (Prozentsatz der Patienten die an den Folgen der Operation versterben) ist gering.
Vorschläge für mögliche Behandlungsstrategien bei Prostatakrebs je nach Ausbreitungsstadium:
Um von Prostatakrebs betroffenen Menschen bei der Entscheidungsfindung zu helfen, wurde in Zusammenarbeit der deutschen Krebshilfe mit der deutschen Krebsgesellschaft und der AWMF - Gruppe, eine Broschüre verfaßt.
Hierin findet man gut lesbar und verständlich geschrieben einen kurzen Überblick zum Thema Prostatakrebs.
Das besondere an dieser Broschüre ist aber, dass auf den Seiten 31 und 32 kurze Tabellen mit wichtigen Fragen aufgelistet wurden, die bei der Suche nach dem für einen richtigen Behandlungsweg unterstützen können. Link: Patientenleitlinie Prostatakrebs
Da keine Broschüre auf die individuelle Lebenssituation und Krankheitsgeschichte eines jeden Einzelnen eingehen kann, lohnt sich immer auch ein ausführliches Beratungsgespräch mit einem erfahrenen Facharzt.
Da jeder Facharzt die größte Erfahrung vor Allem mit den Methoden hat, die er/sie selbst regelmäßig anwendet, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
1. Bei Fragen zur Operation: Konsultation eines erfahrenen Facharztes für Urologie , der/die häufig operiert und viele Patienten mit Prostatakrebs betreut.
2. Bei Fragen zum Thema Bestrahlung (z.B. neue Methoden wie IMRT/IGRT, rapid arc, Protonentherapie): Konsultation eines erfahrenen Facharztes für Radioonkologie, der/die viele Patienten mit Prostatakrebs behandelt und betreut.
Als Facharzt für Radioonkologie berate ich in meiner onkologischen Ordination zum Thema Bestrahlung bei Prostatakrebs.
Ihr,
OA Dr. David Kuczer
Weitere Beiträge:
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Protonentherapie bei Prostatakrebs
Ratgeber Prostatakrebs (mit link zur Brochüre aus der blauen Reihe)
Änderung der Zulassung für Zytiga bei metastasiertem Prostatakrebs
Quelle Algorhythmus - Tabelle:
: http://www.oegho.at/onkopedia-leitlinien/solide-tumore/prostatakarzinom.html